Kalt
Deine kalte Schulter,
die meine Tränen gefrieren lassen.
Deine kalte Hand,
die sich wie ein Speer in meinen Brustkorb bohrt
und ohne mit der Wimper zu zucken
es heraus reißt,
es dabei in kleine klirrende Eiswürfel zerquetscht.
Dein kalter Blick,
der mich stechend trifft
und mir eine frierende Gänsehaut
über meinen Körper ausbreiten lässt.
Deine kalten Worte,
die sich ohne jeglichen Schutz an meine Seele festbeißen,
wie eine Löwin an ihre Beute,
lassen meine, immer wieder neu geflickte Seele,
zusammenstürzen, wie ein Haus nach einem Erdbeben.
Man könnte denken,
du seiest Tod,
doch in diesem Eisberg steckt irgendwo noch
ein Funken, der Liebe,
der nur darauf wartet ein Lagerfeuer zu werden.
Aber die Angst nimmt ihm den Sauerstoff zum Leben.
Lauf nur davon!
Lauf!
Lauf nur davon!
Schütze dich mit Dessintresse!
Verletz mich mit deinen Taten!
Lauf!
Lauf nur davon!
Doch diesmal war es das letzte Mal!
Du wirst mich nie mehr verletzen!
Lauf!
Lauf nur davon!
Ich werde dich schon kriegen!
Man trifft sich immer 2x im Leben!
Leere
Diese Leere in mir lässt mich schier verzweifeln.
Ohne genau zu wissen was in mir vorgeht lebe ich traurig in den Tag hinein.
Warte jeden Morgen auf Anzeichen der unerfüllten Erleichterung meiner Seele.
Laufe ziellos durch die Straßen meiner Gefühle, erhoffe mir von jeder kleinen Gasse eine Abkürzung zum Ende dieses Schmerzes.
Brauche den Halt, den mir niemand geben kann oder vermag.
Wünsche mir eine Person in meinem Leben, die mir zeigt was diese Welt liebens- und lebenswert macht.
Meer der Gefühle
Traurigkeit überfällt meinen Körper, lässt mich sinken auf den Grund der Einsamkeit.
Suche verzweifelt den notwendigen Sauerstoff der Hoffnung.
Versuche tapfer meinen „Tauchkurs“ der Gefühle mit Bestnote zu bestehen.
Werde dabei schweren Prüfungen unterzogen, die es zu bewältigen gilt.
Will nicht auf ewig auf diesen Meeresgrund hin vegetieren und warten dass mich das Gefühlsraubtier frisst.
Mein Fluch
Nähe ertragen.
Liebe zulassen.
Harmonie ertragen.
Gefühle verstehen.
Zärtlichkeiten fühlen.
Gedanken sortieren.
Lebensfroh sein.
Positives erfahren.
Leider kämpft mein Fluch der Vergangenheit
dagegen an wie ein Soldat gegen den Feind.
Mein Theater
Versteckend hinter einer Mauer suche ich Schutz vor einem weiteren Gefühlsattentat,
welches mein Leben wieder zu ändern droht.
Suche mir verschiedene Masken um auf dem Kostümball des Lebens ein gutes Bild abgeben zu können.
Stets bedacht, niemand hinter diese Maskerade blicken zu lassen aus Angst vor Reaktionen anderer.
Um existieren zu können muss ich dieses Schicksal ertragen und mein Leben weiter auf der Theaterbühne aufführen.
So lange bis mein Vorhang fällt und der Applaus verstummt.
Rettende Worte
Das Leben hinterlässt oft quälend heiße Spuren auf deiner Seele.
Deine blutigen Schreie hört niemand.
Stehst am Ende der Empfindung und suchst den Halt, den dir niemand geben vermag.
Doch wisch dir die Tränen aus deinen Augen die deine Welt verschwommen und aussichtslos wirken lässt.
Nimm meine Hand, ich führe dich auf den warmen Weg der Hoffnung und versuche dir das zu geben, was dich friedlich leben lässt.
Schlaf gut
Das Leben geht oft seltsame Wege, doch jeder noch so verworrene Weg hat seinen Sinn.
Positive Erfahrungen halten dich wie ein Rettungsring in dem stürmischen Meer, der Gefühlsverletzungen über Wasser.
Genieße wahre Freunde und sauge sie in dich auf um existieren zu können.
Segel gleich in deine Welt voller süßer Träume und dock an den Hafen der unwirklichen, erfüllenden und heilen Welt an.
Genieße diese Welt voller Schein und sei für einen schönen Moment ein Teil von ihr.
Spinnennetz
Ein Spinnennetz gestrickt aus Lügen und Schmerz, lässt mich in der Luft hängen.
Die Angst bei der kleinsten Windböe der Entlarvung in die Tiefe zu stürzen frisst mich auf.
Kleine Getiere namens Verleugnung geben mir die Zeit noch weiter zu leben, bis der Sturm, der Wahrheit keine Gnade mehr kennt und mich fallen lässt.
Meine letzte Hoffnung, der hauchdünne Spinnenfaden wird durchtrennt von meiner eigenen Familie.
Und somit falle ich, immer tiefer ins schwarze Nichts, mit dem schrecklichen Gefühl der Einsamkeit!
Verkehrte Welt
Deine Gegenwart in mich einsaugen,
wie den notwendigen Sauerstoff zum Leben.
Deine zärtlichen Liebkosungen spüren, die tief meine Seele berühren.
Deine lieben Worte hören,
die sich widerhallend in mein Gehirn fressen.
Deine wundervollen Gesten sehen, die sich wie ein undurchdringbares Schutzschild auf meinen Körper legt.
All diese Sachen machen Dich liebenswert und mein Leben lebenswert, bis zu jenem Tag wo sich mein inneres dagegen wehrt und alles ins Negative umwandelt.
Verliebt?!
Bässe, die von innen gegen meinen Brustkorb schlagen.
Ein Schwarm Bienen,
die sich einen Fluchtweg aus meinem Bauch suchen.
Kleine Schweißperlen,
die sich meinen kalten Handflächen ausbreiten.
Ein verträumter Blick,
der die Welt rosig wirken lässt.
Eine kindliche Stimmung,
die an die Vorfreude auf die Weihnachtsgeschenke erinnert.
Ein Lächeln,
das sich unweigerlich auf mein Gesicht geschlichen hat und dort verbleibt.
Bin ich verliebt?
Ja!
Ich bin verliebt ins verliebt sein.
Doch mehr schaffe ich nicht!
Wer bin ich?
Die Starke,
die immer über allem steht.
Die Discomaus,
die nur Party im Kopf hat.
Die Liebe,
die artig an Omas Kaffeetisch sitzt.
Die Sensible,
die bei jeder "Seelenberührung" heult.
Die Rebellin,
die ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding durchzieht.
Die Ruhige,
die immer bedacht an ihr Leben geht.
Die Chaotin,
die weder ihre Wohnung, noch sich selbst im Griff hat.
Die Durchgeknallte,
die hyperaktiv ist und nur Flausen im Kopf hat.
Die Realistin,
die weiß, dass die Welt untergeht.
Die Träumerin,
die an Welt- und Seelenfrieden glaubt.
Die Aggressive,
die bei der kleinsten Stresssituation ausrastet.
Die Verständnisvolle,
die alle versteht, nur sich selbst nicht.
Wie soll man bei so vielen Gesichtern wissen,
wer man eigentlich ist?
Jeder hat ein anderes Bild von dir
und nun weißt du nicht
wer du sein willst oder bist.
Wettlauf mit der Zeit
Vor ein paar Jahren fing ich ein Wettlauf gegen meine Vergangenheit an.
Alles schien so als würde ich am Ende die Goldmedaille um den Hals tragen, doch dann zeigte mir meine Vergangenheit, dass sie wuchs,
mit jedem Zentimeter ihrer Reife kam sie näher an mich ran.
Bis sie wohlgenährt, wie ein Jungspunt, an mir vorbei zog.
Sie wuchs Tag für Tag und ihre Nahrung war ein 5-Gängemenu
aus Verdrängung, Angst, Sehnsucht, Verzweiflung und Not.
Mit dieser Kombination knackte sie mein Sicherheitsschloss
und überrannte mich.
Egal wie sehr ich versucht durch den Staub aus Schmerz
wieder an sie ran zukommen um die Oberhand zu gewinnen,
musste ich wohl oder übel einsehen,
dass dieser Jungspunt mich wie eine alte Frau
im Rollstuhl durch den Garten,
der nicht mehr verdrängbaren Wirklichkeit schiebt.
Wo führt das nur hin?
Diese Frage stellst du dir schon lange.
Getrieben, von deiner Angst, Angst allein zu sein,
Angst vor Gefühlen, vor Nähe,
Angst vor dir selbst, flüchtest du.
Nur was dir nicht klar ist, dein Fluchtweg führt geradeaus ins Nichts.
Uns sobald du es merkst, ist es bereits zu spät.
Jetzt bleibt dir nichts anderes übrig, als diesen Weg zu gehen.
Ohne zu wissen wohin und wie lange es dauert.
Mit dem letzten Funken Hoffnung, schleppst du dich weiter,
immer weiter Richtung unerreichbares Ziel.
Der Weg ist steil und steinig, doch du willst nicht aufgeben.
Doch leider ist "ER" stärker.
Er will sehen wie du kämpfst und leidest.
Dein Schmerz und deine Trauer, erhalten ihn am Leben.
Deine Angst nährt ihn, er wächst an deinem Gefühlschaos,
bist du völlig erschöpft und müde sehen musst,
dass er es mal wieder geschafft hat.
Dein Dämon zeigt dir, was für ein jämmerliches Wesen du doch bist.
Ja, und da liegst du wieder, das Kind,
dass diesen Brief schrieb und sieht,
dass er mit Blut verfasst wurde.
Deinem Blut!
Und neben dir liegt das Messer...
